Don Francisco de Paula de Borbón y Escasany, Herzog von Sevilla und Grande von Spanien, erklärte Anfang 2008 seinen beabsichtigten Rücktritt als Großmeister des "Vereinigten Ordens" und gab damit den Weg zur Wahl eines neuen Großmeisters frei.

Nachdem in den Vorverhandlungen zwischen Norwich-Gruppe und Vereinigtem Orden eine grundsätzliche Einigung in den wesentlichen Punkten erzielt worden war, konnte die Norwich-Gruppe im Rahmen ihres von 5. - 7. September 2008 in Wien abgehaltenen Generalkapitels die Umsetzung der Vereinigung beschließen. Im Generalkapitel des "Vereinigten Ordens", das von 12. - 13. September 2008 in Manchester stattfand, kam es sodann zur Wiedervereinigung. Darauf erfolgte mit den gemeinsamen Stimmen der Norwich-Gruppe und des Vereinigten Ordens die Wahl eines gemeinsamen neuen Großmeisters.

S. E. Don Carlos Geréda y de Borbón, Marquis von Almazán, wurde 2008 als 49. Großmeister des nunmehr wieder vereinigten Lazarus-Ordens gewählt und bestätigt.

Der Geistliche Protektor des Lazarus-Ordens S. S. Patriarch Gregorios III vollzog unmittelbar darauf in der Kathedrale von Manchester die verfassungsgemäße feierliche Amtseinführung.

Noch während des Generalkapitels schlossen sich weitere nationale Ordensgruppierungen dem Vereinigten Orden an und erklärten dem neuen Großmeister ihre Loyalität.

Mit dem in Manchester geschlossenen Vereinigungs-Vertrag präsentiert sich der Lazarus-Orden nach Jahren der Trennung nunmehr als wieder vereint. Das beinahe 40 Jahre lang andauernde Schisma dürfte damit überwunden sein - sofern nicht in irgend einer näheren oder ferneren Zukunft von Eigennutz, Eitelkeit oder Machtgier fehl gelenkte Ordensmitglieder sich vom Vereinigung Orden abspalten werden und so ihren ganz persönlichen - allerdings illegitimen - Lazarus-Orden gründen.

Bis heute tragen die Lazarus-Ritter stolz das grüne Kreuz, das allerdings seit der Mitte des 16. Jahrhundert die Form des Malteserkreuzes hat. Seine acht Spitzen versinnbildlichen die acht christlichen Tugenden und wollen gleichzeitig daran erinnern, dass der primäre Zweck der Gemeinschaft darin besteht, das achtfache Elend der Welt zu bekämpfen: Krankheit und Verlassenheit, Heimatlosigkeit und Hunger, Lieblosigkeit und Schuld, Gleichgültigkeit und Unglaube.

2010 hatte der Orden weltweit mehr als 4.000 Mitglieder in 42 Ländern. Seine Aufgabe ist der persönliche Einsatz für Bedürftige, die Wahrung von Gerechtigkeit gegenüber allen Personen, das Einhalten verbindlicher ethischer Normen und deren Anwendung im täglichen Leben. Die militärische Vergangenheit manifestiert sich heute durch die traditionell verwurzelte Hierarchie (Strukturen, Uniform mit Gradabzeichen, Verdienst-Orden). Die gesellschaftliche Anerkennung der „noblen Gesinnung“ eines Menschen findet in der Zeremonie des Ritterschlages ihren Ausdruck.

In Österreich existieren zwei Gruppierungen des Lazarus-Ordens: die ökumenisch ausgerichtete Großballei und das gemäß dem Konkordat der Republik Österreich mit dem Vatikan dem kirchlichen Recht unterstehende Großpriorat des Ordens. Beide Gruppierungen anerkennen den 49. Großmeister Don Carlos des vereinigten Ordens sowie den Geistlichen Protektor und stehen sich im Dienst am Nächsten brüderlich zur Seite.

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